Für Betroffene wie Querschnittpatientin Suzan stellen Darmfunktionsstörungen eine große Belastung dar. Dabei können Therapielösungen wie die transanale Irrigation für ein Plus an Lebensqualität sorgen. Jennifer Linck, Medical Advisor bei Coloplast, betont die Bedeutung frühzeitiger Aufklärung durch Fachkräfte.

 

Suzan ist 22, als sie nach einem schweren Autounfall mit Querschnittlähmung im Krankenhaus aufwacht. Neben der körperlichen Einschränkung waren es vor allem Darmprobleme, die der jungen Frau zu schaffen machten. „Ich hatte jahrelang mit Schmerzen und Unsicherheiten zu kämpfen. Die medikamentöse Behandlung zeigte bei mir keine Wirkung. Meine Darmprobleme wurden nur schlimmer und ich entwickelte ein Reizdarmsyndrom“, erzählt die heute 35-Jährige. Erst als die junge Frau sechs Jahre nach dem Unfall in einer Reha-Klinik von der transanalen Irrigation (TAI) mit Peristeen® Plus erfuhr, änderte sich ihre Situation: „Es hat zunächst zwei Monate gedauert, bis ich meinen Rhythmus gefunden hatte, aber ich bin drangeblieben. Denn ich habe schnell gemerkt: Mit der transanalen Irrigation geht es mir viel besser. Die Schmerzen sind zurückgegangen. Es war wie eine andere Welt.“ Bei der transanalen Irrigation wird körperwarmes Wasser über einen Rektalkatheter in den Darm geleitet. Das Wasser stimuliert den Darm und spült den Stuhl aus. So können deutlich kürzere Stuhlentleerungszeiten erreicht werden.

Fehlende Bekanntheit

Dass Betroffene wie Suzan oft erst nach Jahren von dieser Therapieoption erfahren, bestätigt auch Jennifer Linck, ausgebildete Gesundheits- und Kinderkrankenschwester und Medical Advisor bei Coloplast: „Im Schnitt dauert es fünfeinhalb Jahre, bis Patienten auf die richtige Therapie stoßen.“ Ein Grund dafür: Hausärzte kennen die TAI häufig nicht und bleiben bei konservativen Abführmaßnahmen. Selbst in Kliniken wird die Methode nicht immer früh genug angesprochen. „Fehlende Bekanntheit ist das zentrale Thema“, ist Jennifer Linck überzeugt. „Es reicht nicht, wenn nur Spezialisten in Kontinenzzentren informiert sind. Viel früher müssten Hausärzte und Pflegefachkräfte sensibel für das Problem sein und Betroffene weiterleiten.“

Suzan nutzt Peristeen Plus von Coloplast zum Darmmanagement

„Ich hätte mir gewünscht, dass mir früher jemand von der transanalen Irrigation mit Peristeen® Plus erzählt hätte. Das hätte mir viele Jahre Schmerzen und Unsicherheit erspart.“


Suzan, 35, querschnittgelähmt. Auf Instagram spricht die 35-Jährige offen über das Thema Darmmanagement, um anderen Betroffenen Mut zu machen. @suziii_sonnenschein

Bild: Coloplast

Gespräche ermöglichen, statt Tabus aufrechterhalten

Suzan weiß, wie belastend die Unsicherheit sein kann: „Früher hatte ich Angst, das Haus zu verlassen. Ich wusste nie, ob ich rechtzeitig eine Toilette finde. Ich habe mich dadurch oft isoliert.“ Für Jennifer Linck ist klar: „Patienten brauchen Vertrauen und die Möglichkeit, das Thema Darm ohne Scham zu besprechen. Niemand öffnet sich für dieses Thema zwischen Tür und Angel oder wenn fünf Ärzte bei der Visite am Bett stehen.“ Dabei komme es in erster Linie auch auf eine individuelle Betrachtung an. „Es ist die Kombination aus Aufklärung, Anpassungen im Alltag und die aktive Einbindung der Patienten, die den Unterschied macht“, erklärt Jennifer Linck und ergänzt: „Man muss immer das große Ganze sehen. Dabei hilft es auch, die Frage zu stellen: Welche Ziele hat der Patient? Nur wenn wir individuell auf den Patienten eingehen, können wir nachhaltige Therapieerfolge erzielen.“

Darmmanagement darf also nicht länger ein Tabuthema bleiben. Entscheidend ist, Patienten frühzeitig zu informieren und ernst zu nehmen. „Wir können so viel Leid und soziale Isolation verhindern, wenn wir das Thema offen ansprechen“, fasst Jennifer Linck zusammen. Das sieht auch Suzan so: „Ich hätte mir gewünscht, dass mir früher jemand von der transanalen Irrigation mit Peristeen Plus erzählt hätte. Das hätte mir viele Jahre Schmerzen und Unsicherheit erspart.“

„Man muss immer das große Ganze sehen. Dabei hilft es, folgende Frage zu stellen: Welche Ziele hat der Patient? Nur wenn wir individuell auf den Patienten eingehen, können wir nachhaltige Therapieerfolge erzielen.“

Jennifer Linck, Medical Advisor bei Coloplast

Bild: Coloplast

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Peristeen® ist das weltweit am besten klinisch dokumentierte Komplettsystem zur transanalen Irrigation. Die transanale Irrigation ist eine effektive Methode für ein selbstbestimmtes Darmmanagement. Die erste Irrigation muss von einer medizinischen Fachkraft beaufsichtigt werden.

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Erscheinungszeitpunkt: Oktober 2025
Bildquelle: Coloplast
Redaktion: mk Medienmanufaktur GmbH