Dank der ImaJin® Hydro Harnleiterschienen kann bei vielen Patienten der Urologischen Ambulanz der Mönchengladbacher Kliniken Maria Hilf auf Katheter verzichtet werden. Pflegeleiter Dirk Bürschgens erläutert die Hintergründe.

Collegial: Wo liegen die Tätigkeitsschwerpunkte der Urologischen Ambulanz der Abteilung Urologie an den Kliniken Maria Hilf, wofür sind Sie als leitender Pfleger zuständig?

Dirk Bürschgens: Die Urologische Ambulanz ist Teil der Klinik für Urologie der Kliniken Maria Hilf, die die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Harnwege inklusive der Urologischen Onkologie abdeckt. In der Ambulanz sind 14 Pflegekräfte tätig. Sie assistieren bei Narkoseeingriffen, begleiten die Notfallversorgung, machen Palliativbehandlungen und führen auch ambulante Chemotherapien durch. Als leitender Pfleger bin ich für die Organisation und die Abstimmung der Prozesse zuständig und stelle den reibungslosen Ablauf in der Pflege sicher.

Collegial: Mit welchen Krankheitsbildern kommen die Patienten am häufigsten? Welche Rolle spielen Harnleiterschienen in der Versorgung?

Dirk Bürschgens: Die meisten unserer Patienten kommen zur Behandlung von Harnleiter- und Nierenbeckensteinen, gefolgt von Patienten mit Tumorerkrankungen des Harntrakts. Bei Ersteren führen wir im Schnitt hier jedes Jahr rund 800 Harnleiterspiegelungen durch, zu denen die Patienten temporär Harnleiterschienen eingelegt bekommen. Bei den Tumorpatienten verbleiben die Schienen dagegen dauerhaft im Körper. Sie sind damit langfristig bis maximal sechs Monate versorgt. 

Collegial: Worauf kommt es bei der Versorgung mit Harnleiterschienen an?

Dirk Bürschgens: Wichtig bei einer Harnleiterschiene ist ihr Tragekomfort für den Patienten. Sie darf weder zu vermehrtem Harndrang führen noch beim Wasserlassen ein schmerzhaftes Ziehen in der Niere verursachen. Der Reiz zum Harndrang durch die Schiene in der Blase ist letztlich bei jedem Patienten mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Ob die Schiene erst nach mehreren Monaten oder schon früher gewechselt werden muss, hängt vom Trinkverhalten des Patienten und von der Durchgängigkeit der Schiene ab. Die meisten Patienten kommen schon vor dem Ablauf der vom Hersteller angegebenen Nutzungszeit, weil sie in der Regel zu wenig getrunken haben und der resultierende Biofilm und Inkrustationen die Durchgängigkeit der Schiene reduzieren. 

Bildnachweise: Maria Hilf Klinik, Coloplast

Collegial: Wie beurteilen Sie spezielle Ureterschienen wie die Doppel-J-Harnleiterschiene ImaJin® Hydro mit hydrophiler Beschichtung? 

Dirk Bürschgens: Wir nutzen die ImaJin Hydro Doppel-J-Harnleiterschiene hier seit etwa einem Jahr. Ihr Hauptmerkmal ist ihre hydrophile Beschichtung und der ebenfalls hydrophile Terumo® Führungsdraht. Dadurch lässt sich die Schiene besonders leicht in den Ureter schieben. Das gilt auch für Personen mit Kompressionen im Harnleiter, bei denen wir sonst stärkere Schienen wie etwa die Vortek-Schienen nutzen mussten. Daneben gibt es auch Patienten mit ausgeprägter Stenose, also besonders starker Harnleiterverengung. Häufig wird deren Niere dann von außen punktiert und die Ableitung erfolgt über einen externen Nierenfistelkatheter. Das funktioniert zwar, ist aber für den Patienten wenig komfortabel. Mit der ImaJin Hydro Harnleiterschiene dagegen können wir den Nierenfistelkatheter sehr häufig vermeiden. Das heißt: Wo wir mit einer herkömmlichen Schiene nicht weiterkommen, versuchen wir, die ImaJin Hydro Harnleiterschiene zu legen. Und sehr häufig gelingt das ohne Probleme. Für die Patienten bedeutet das ein großes Plus an Lebensqualität, weil sie eben nicht perkutan entlastet werden müssen. Weitere Vorteile sind das gute Handling und einfache Einlegen über den Pusher sowie die gute radiologische Sichtbarkeit der Schienen.

Collegial: Wie schätzen Sie die ImaJin Hydro Doppel-J-Harnleiterschiene hinsichtlich Hygiene und Handling ein?

Dirk Bürschgens: Wir haben die klare Erfahrung gemacht, dass die ImaJin Hydro Harnleiterschienen im Patienten viel länger als andere Schienen sauber bleiben und nur untergeordnet Biofilm-Anhaftungen aufweisen. Daher haben wir bislang auch noch keine ImaJin Hydro Harnleiterschiene vorzeitig tauschen müssen. Und wenn wir sie nach Wochen oder Monaten beim Wechsel entnehmen, sehen sie immer noch wie neu aus. Ein weiterer Pluspunkt ist für uns der spezielle Führungsdraht der ImaJin Hydro Harnleiterschiene. Seine flexible Spitze ermöglicht es, sehr vorsichtig und behutsam zu arbeiten. Seine hydrophile Beschichtung sorgt für gute Gleitfähigkeit. Auch das trägt dazu bei, dass wir die ImaJin Hydro Harnleiterschiene selbst bei Hindernissen im Harnleiter nutzen können. Wir setzen die Schiene in vielen Fällen ein, im Schnitt versorgen wir damit 2.000 Patienten pro Jahr.

Collegial: Welche Vorteile bietet die ImaJin Hydro Doppel-J-Harnleiterschiene für die Patienten?

Dirk Bürschgens: Die Patienten profitieren von den optimalen Materialeigenschaften der Schiene. Ihr Tragekomfort ist hoch und viele Patienten bemerken die Schiene gar nicht, außer wenn sie besonders viel Sport machen oder zu wenig getrunken haben. Im Körper drainieren sie sicher und zuverlässig, und dank ihrer geringen Neigung zu Biofilm-Anhaftungen und Inkrustationen können sie besonders lange, also bis zu sechs Monate, im Körper bleiben. Das bedeutet weniger Wechsel für den Patienten, was einen weiteren großen Vorteil darstellt.

Quelle: Collegial Nr. 123 - Sommer 2022

Bildquelle: Maria Hilf Klinik, Coloplast

Einfach gut versorgt

Einfach gut versorgt

Die ImaJin® Hydro Doppel-J-Harnleiterschiene besteht aus hydrophil beschichtetem Silikon. Das macht das Vorschieben auch in verengten Uretern einfacher. Das weiche, glatte Material sorgt gleichzeitig für einen hohen Patientenkomfort mit weniger Beschwerden, Schmerzempfinden und Inkrustationen bei bis zu zwölfmonatiger Liegedauer.

Dirk Bürschgens
Dirk Bürschgens
Leitender Pfleger der Urologischen Ambulanz an der Klinik für Urologie der Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach