Rückenmarksverletzungen und Blasenschwäche

Rückenmarksverletzungen können zu unwillkürlichen Kontraktionen der Blase führen und Harnverlust/ Einnässen hervorrufen. 

Rückenmarksverletzungen können zu unwillkürlichen Kontraktionen der Blase führen und Harnverlust/ Einnässen hervorrufen. Erfolgen keinerlei Kontraktionen der Blase, kann sich die Blase nicht entleeren und es kommt zu Harnverhalt. Der Urin muss jedoch zwingend ablaufen, damit keine Nierenschäden entstehen. Der Urinabfluss wird in der Regel durch einen intermittierenden Selbstkatheterismus sichergestellt. 

Typische Symptome im Zusammenhang mit der Blase

  • Kleine oder größere Harnmengen, die spontan abgehen, ohne dass ein Harndrang spürbar ist
  • Unvermögen, die Blase vollständig zu entleeren
  • Harnwegsinfektionen

 

Das Rückenmark

Das Rückenmark ist Teil des zentralen Nervensystems. Zusammen mit dem Gehirn steuert es Körperfunktionen wie die Bewegung und das sonstige Verhalten.
Das Rückenmark wird geschützt durch die Wirbelkörper; die transparente Rückenmarksflüssigkeit dient als Polsterung. Die Punkte des Kontakts der Nerven mit dem Rückenmark befinden sich an vielen unterschiedlichen Stellen, sodass sich die verschiedenen Bereiche des Körpers steuern lassen. Das Rückenmark ist dabei das notwendige Bindeglied zwischen dem Gehirn und dem Rest des Körpers. Bei Verletzungen des Rückenmarks können Empfindung und Bewegung beeinträchtigt werden oder sogar vollständig verloren gehen.

Rückenmarksverletzungen

Unter einer Rückenmarksverletzung versteht man eine Schädigung oder ein Trauma des Rückenmarks. Folgen sind der Verlust oder die Beeinträchtigung von Funktionen sowie eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit oder verminderte Empfindungen. Das Gehirn und das Rückenmark spielen bei der Kontrolle der Körperfunktionen eine elementare Rolle. Der Grad der Behinderung hängt davon ab, wie stark und an welcher Stelle das Rückenmark verletzt wurde. 

In welchem Maße eine Rückenmarksverletzung eine Blasen- oder Darmschwäche hervorruft, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

    1. Art der Durchtrennung von Nervenbahnen (vollständig/teilweise) und
    2. Höhe der Rückenmarksverletzung (oben/unten).

Rückenmarksverletzungen können in die folgenden vier Gruppen eingeteilt werden

Vollständige Durchtrennung

Unterhalb der verletzten Stelle sind keine Empfindungen oder willkürlichen Bewegungen mehr möglich

Teilweise Durchtrennung

Ab der Stelle der Verletzung ist ein Teil der Empfindungen weiterhin vorhanden

Tetraplegie (Quadriplegie)

Lähmung der meisten inneren Organe inklusive der vier Gliedmaßen

Querschnittlähmung

Es liegt eine vollständige oder teilweise Lähmung der Beine und gegebenenfalls der inneren Organe vor, jedoch keine Lähmung der Arme